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Luftdichte-Messung - Luftdichtheitsmessung für Privat-Eigentum und Gewerbegebäude

Luftdichtheitsmessung Verfahren nach DIN

Als Norm für die Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden mit dem Differenzdruckverfahren ist die DIN EN ISO 9972 im Dezember 2015 erschienen. Die DIN EN 13829 wurde damit als Vorgängernorm zurückgezogen. Wie der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (kurz FLiB) jedoch erklärte ändert sich in Praxis der Messung nichts.

Luftdichtheit der Gebäudehülle


Durch das Durchströmen von Luft durch Ritzen und Fugen der Gebäudehülle entsteht ein großer Teil von Bauschäden. Die Folgen sind verminderter Schallschutz und große Wärmeverluste. Gebäude-Außenhüllen müssen demzufolge luftdicht sein. Mit einer Lüftungsanlage wird der hygienisch notwendige Luftwechsel sichergestellt. Durch Luftdichtheit können feuchtebedingte Bauschäden, Zugluft und Fußkälte sowie hohe Infiltrationswärmeverluste vermieden und Schallschutz sowie die Innenraumluftqualität verbessert werden.

Risse und Löcher in Sperrschichten, Fugen sowie poröse Bauteilschichten ermöglichen Lufteinströmung und das Eintreten feuchter Luft. Wärmebrücken bei zum Beispiel Terrassen- oder Balkonplatten, Vordächern, Fensterrahmen und Mauersohlen geben mehr Wärme als angrenzende Bauteile ab. An der kühleren Fläche kondensiert Wasserdampf zu Wasser. Dadurch wird die Dämmwirkung beeinträchtigt, das Bauteil möglicherweise beschädigt und es kann zur Schimmelbildung kommen. Zum Verhindern von Wasserdampfkonvektion ist eine Luftdichtheitsschicht erforderlich, welche den unmittelbaren Luftdurchtritt von außen nach innen und umgekehrt verhindert. Diese Schicht sollte ebenso den in der Raumluft vorhandenen Wasserdampf abhalten.

Vorbereitung der Luftdichtheitsmessung


Mit der Messung der Luftdichtheit vor Sanierungsbeginn werden Problembereiche mit einer nicht ausreichenden Luftqualität überprüft und festgestellt. Man sollte schon bei der ersten Messung untersuchen, welche Bauteile luftdicht sind. Bezüglich der Planung ist für jedes einzelne Außenbauteil einzeln zu spezifizieren, was genau hier die luftdichte Schicht darstellt. Beim Festlegen der luftdichten Ebene in der Fläche ist sich nach den eingesetzten Materialien zu richten. Zur Realisierung einer luftdichten Schicht eignen sich Innenputz, Holzwerkstoffplatten, Beton, Polyethylen-Folien und Baupappen. Bei der Planung von Basisabdichtungen in der Fläche muss auf die Verwendung von sicher dichten Details geachtet werden.

Bei der Gebäudepräparation dürfen nur Öffnungen abgeklebt werden, welche sonst auch fest verschlossen sind. Der Termin der Begutachtung sollte frühzeitig mit Bauleiter und Qualitätssicherer abgesprochen werden. Zudem ist es ratsam in einen Vertrag aufzunehmen, dass das Haus mit dem geeigneten Material dauerhaft luftdicht wird und ein unabhängiges Institut die Luftdichtheit durch Messung nachweist.

Prinzipien der Luftdichtheit von Gebäuden


Bei der Realisierung einer luftdichten Gebäudehülle ist nur eine einzige Dichtebene erlaubt. Alle Konstruktionsdetails sollten so einfach wie sein. Es sind möglichst große Flächen zu bevorzugen, welche nur eine einzige, einfache Grundkonstruktion aufweisen. Man sollte zuverlässige sowie bewährte Grundkonstruktionen auswählen und beim Planen von Anschlüssen prinzipientreu bleiben. Das Durchdringen der dichten Hülle ist zu vermeiden oder minimieren. Die Luftdichtheitsschicht für die Außenbauteile sollte sich möglichst sicher und einfach mit der luftdichten Ebene benachbarter Teile verbinden lassen. Die Luftdichtheitsschicht baut man auf der Raumseite der Dämmung ein und schließt sie bei angrenzenden Bauteilen und Durchdringungen dauerhaft dicht an.

Durchbrüche sollten minimiert und andere Installationen nach Möglichkeit vor der Luftdichtheitsschicht zum Innenraum zu untergebracht werden. Ansonsten verwendet man Durchgangsmanschetten. Die Dichtungsbahnen bei Dächern und Leichtbaukonstruktionen verbindet man über geeignete Dichtungsbänder. Lose Überlappungen sind dabei nicht zulässig. Bei einer Abfolge unterschiedlicher Bauschichten müssen die Dampfdichtigkeit und die Wärmeleitfähigkeit von innen nach außen abnehmen.

Volumenberechnung bei der Luftdichtemessung


Der beim Messen festgestellte Leckagenvolumenstrom wird auf das wirklich beheizte Volumen des untersuchten Gebäudes oder Gebäudeteils bezogen. Bei der Gebäudevolumenberechnung berücksichtigt man nicht das Volumen in einer Wand, das durch den Einbau einer Tür oder eines Fensters entsteht. Sichtbare Sparren, Unterzüge etc. werden nicht abgezogen. Volumen unter Dachschrägen etc. sind in ihrer tatsächlichen Größe zu berücksichtigen. Treppenräume innerhalb einer luftdichten Ebene setzt man mit ihrer lichten Höhe und ihrer Grundfläche an. Das Volumen der Treppenstufen wird nicht vom Gebäudevolumen abgezogen.

Ein Prüfer muss das Volumen ermitteln und nachvollziehbar dokumentieren oder ein Dritter überprüft die verwendete Berechnung. Bei der Berechnung der Hüllfläche ist sich auf die Gesamtfläche aller Decken, Böden und Wände zu beziehen, die das Volumen umschließen, inklusive dem Bereich unter Erdniveau. Beim Reihenhaus betrifft dies auch Trennwände zum Nachbargebäude. Zur Berechnung verwendet man die Innenmaße insgesamt. Die Stirnfläche von Decken, Böden und einbindenden Wänden sind nicht abzuziehen.

Durchführung des Luftdichtheitstest


Bei der Messung der Luftdichtheit wird in ein Fenster oder in die Haustür ein Gebläse eingesetzt. Dieses wird luftdicht im Rahmen angeschlossen, sodass es einen festgeschriebenen Ober- und Unterdruck erzeugt. Mithilfe eines Thermoanemometers können Undichtigkeiten und Leckagen in der Gebäudehülle festgestellt werden. In Häusern mit Lüftungsanlage darf sich das Luftvolumen maximal 1,5 Mal pro Stunde austauschen. Für Gebäude mit freier Lüftung erhöht sich dieser Wert auf höchstens 3 Mal.

Bei großen Gebäuden kann die Luftdichtheit auch in Teilabschnitten untersucht werden. Für einen überall gleichen Druck kann ein weiteres Gebläse eingesetzt werden. Es sollten eine Ober- und Unterdruckreihe durchgeführt werden, um die Messgenauigkeit zu erhöhen. Die eigentliche Messung ist in 30 bis 40 Minuten abgeschlossen. Es wird empfohlen die Gebäudehülle zwei Mal prüfen zu lassen: vor dem Innenausbau und im bezugsfertigen Haus. Ein Nachweis ist nur bei Passivhäusern sowie KfW-geförderten Häusern notwendig. Festgestellte Undichtheiten sind vor Abschluss des Tests zu beseitigen.